
Die Frage, wie ich zum Schreiben kam und ob ich Tipps zum
Schreiben an sich geben kann etc. möchte ich nun einmal kurz, naja – womöglich auch
ausführlich – beantworten. Ich hole jetzt nicht so weit aus und beginne mit der
Schulzeit, sondern springe direkt zu dem Punkt, als ich mein erstes Buch
schrieb bzw. bereits geschrieben hatte. Mein erstes Buch (Wer Gewinnt, wenn du verlierst?) schrieb
ich in nicht ganz 10 Monaten. Ich wusste damals nicht genau, wie ich Texte
verfassen soll, damit ich Leser direkt beeinflusse, das kommt nicht per Zufall
zustande, man wächst mehr oder weniger mit Erfahrung in die Situation hinein.
Ich kann mit Sätzen, aber auch mit Kommasetzung, einen Satz beeinflussen, auch
die Geschwindigkeit eines Textes kann beeinflusst werden. Bedeutet, je nachdem
in welchem Genre man schreibt, sollte man sich bestmöglich vorbereiten. Wie
gesagt, ich hatte davon keine Ahnung, kurioserweise wurde das Buch einem Lektor
übergeben und dieser konnte nicht wirklich glauben, dass ich vorher noch nie
ein Buch geschrieben hatte. Es hatte bereits die notwendige Beeinflussung,
könnte Zufall sein, aber womöglich ist es einfach nur Talent. Nicht jeder
Mensch kann automatisch ein Buch schreiben, nur weil er „schreiben“ kann. Man
muss zum Leser durchdringen, ganz egal in welchem Genre. Das ist wohl wie bei
jeder Kunst; entweder man hat es – oder eben nicht.
Das ist einer der Hauptgründe, warum Verlagshäuser so selten
neue Autoren unter Vertrag nehmen, weil nicht viele Autoren das gewisse Etwas
besitzen. Mittlerweile gibt es allerdings (leider) sehr viele Zuschuss-Verleger
und deshalb kann man die Spreu vom Weizen nur sehr schwierig unterscheiden. Mein
Erfolg spricht in meinem Fall für mich, jedoch kann ich hier nicht von anderen
berichten. Ich kann ein Buch (mittlerweile) in wenigen Monaten verfassen, das
war auch besonders anfangs der Grund dafür, dass viele Kritiker behaupteten,
unter meinem Pseudonym würden mehrere Personen schreiben. Schwachsinn, ich kann
einfach so schnell Bücher verfassen, da ich beim Schreiben nicht wirklich
nachdenken muss, ich schreibe die Dinge direkt an und das erspart meiner
Meinung nach sehr viel Zeit. Wie lange brauche ich für ein Kapitel? – Das hängt
davon ab, ob ich über das Thema bereits alles recherchiert habe (Recherchen
dauern ewig) oder ob ich beispielsweise über Spielsucht schreibe, da muss ich
nicht wirklich recherchieren, das Thema kann ich ohne Überlegung beschreiben
und es gibt viele Dinge, die noch im Dunkeln verborgen liegen, genau deshalb
kann ich immer und immer wieder erfolgsbringende bzw. erfolgversprechende
Ratgeber auf dem Markt etablieren. Eine Zeitangabe ist nicht möglich, so lange
wie es dauert, genau so lange dauert es nun mal. Man darf auch die
Schreibblockade nicht unterschätzen, auch diese kommt unerwartet und dann muss
man sich die Zeit nehmen und abwarten. Wenn man das Schreiben erzwingen möchte,
dann wird es nichts und im Nachhinein muss man mehr löschen, als einem lieb
ist. Das macht also immer unnötige Arbeit und darum mein Tipp: Nichts
erzwingen.
Ein weiterer Tipp von mir, ist die Tatsache, dass man ein
fertiggestelltes Buch einfach einmal weglegen sollte und etwa 1-2 Monate
abwarten sollte. Kommen Sie einfach wieder runter, jeder Autor findet sein Buch
nach dem Fertigstellen zu meist einzigartig, super und es wird in den eigenen
Augen der Bestseller schlechthin. So, aber nach etwa 1-2 Monaten lesen Sie sich
Ihr Buch noch einmal durch und löschen wie ein Weltmeister, alles irrelevante,
jede direkte Wiederholung; alles (außer bei Ratgeber, da ist eine Wiederholung oftmals
sehr erfolgversprechend und zeigt durchaus Wirkung). Es gibt Lektoren, die
würden ein 200 Seiten-Buch, gerne mal auf 30 Seiten kürzen, eben weil viel zu
oft irrelevante Fakten geschrieben werden. Meine Bücher werden im übrigen auch
gekürzt, „Sklaven GmbH Deutschland“ hatte ursprünglich 340 Seiten, bei der
Veröffentlichung waren es nur noch 265. Auch bei meiner letzten Publizierung
(Was hast DU zu verlieren) – das hatte knapp 350 Seiten, wurde dann aber auf
200 Seiten gekürzt. Autoren schweifen hin- und wieder gerne vom Thema ab und
genau das muss aus dem Buch entfernt werden. Ein Buch muss eine klare Linie
anbieten und genau das, unterscheidet professionelle Bücher oftmals von „Ich-Verlegern“
und Co. Die klare Linie kann nur erkannt werden, wenn der Autor die nötige
Distanz zum eigenen Buch entwickelt. Oder man sucht sich einen Lektor-Prüfer (kostet
zwar etwas Geld, aber lohnt sich im Normalfall). Bei einem Lektor MUSS man jedoch
darauf achten, dass der Lektor das Buch nicht zu stark „verfremdet“. Jeder Autor
hat einen eigenen Schreibstil, Sie dürfen sich als Autor nicht angewöhnen, den
Stil eines anderen zu kopieren. Zumeist findet in den ersten Texten oder
Büchern eine Selbstfindung statt, aber sobald man einen Stil für sich gefunden
hat, sollte man dabei bleiben und ihn auf Dauer nur etwas verfeinern. Also ich
kann das nur von meiner Erfahrung aus sagen, denn meine Texte (in den Büchern)
lesen sich hauptsächlich extrem flüssig und besitzen immer eine bestimmte
Wortwahl, mit der ich meine Leser natürlich absichtlich beeinflussen möchte.
Mein nächster Tipp hat etwas mit den Rechtschreibfehlern in
Büchern, Berichten und Zeitungen zu tun. Man findet selbst in einer beliebigen
Tageszeitung, immer und immer wieder Rechtschreibfehler. Diese sind jedoch
oftmals nicht versehentlich zustande gekommen, sondern absichtlich eingefügt
worden. Das sind so genannte „Falltüren“, eine Anzeige könnte durch solche
einen Fehler direkt entschärft werden, immerhin beinhaltet der Bericht bereits
einen optischen Fehler und daraus lässt sich schließen, dass auch der Bericht
einen Fehler aufweist. Bei Büchern kann man dann wiederum behaupten, man würde
beides in der nächsten Auflage beheben. Bei politischen Sachbüchern findet man
häufig besonders bei heiklen Themen diverse Fremdwörter, die häufig sogar
falsch geschrieben sind. Auch hier lässt sich die Menge blenden, der Fehler
entstand niemals per Zufall. Darum ist es oftmals sehr ratsam, sich mit einem
Juristen in Verbindung zu setzen und das Buch einmal direkt abzuchecken. Eine
Anzeige kann in solchen Fällen äußerst teuer werden, es sei denn, man kennt
gewisse Schlupflöcher und Falltüren, die eine Situation entschärfen können.
Romane und Co. sollten natürlich keine Rechtschreibfehler beinhalten, aber Sie
sollten sich nicht wundern, wenn in einem politischen Sachbuch, pro 100 Seiten etwa
2-3 Fehler enthalten sind.
Mein letzter Tipp
beinhaltet das Thema „Copyright“, und ich glaube, viele Neu-Autoren sind sich
gar nicht darüber bewusst, wie teuer dieses Vergehen in Deutschland bestraft
wird. Jedes Bild, jeder Bericht, jede Kurzgeschichte und jedes Zitat in Google
und Co. gehört einem Urheber, dieser muss es nicht zwingend schützen lassen,
aber dennoch müssen Sie um Erlaubnis fragen, wenn Sie es verwenden wollen. Ich
habe erst letztens ein Buch per Zufall gefunden, dort schrieb der Autor
tatsächlich „Bildquelle: Google“ – das reicht jedoch nicht. Da das Bild
einen eigenen Urheber besitzt und dieser kann einen Verwender rechtmäßig auf
Schadensersatz abmahnen und auch das kann und wird teuer werden. Wenn Sie Informationen
von Dritten verwenden, MÜSSEN Sie eine Quellenangabe miteinbeziehen. Wenn Sie
Bilder verwenden, benötigen Sie die schriftliche Genehmigung des Schöpfers bzw.
Urhebers. Es sei denn, Sie sind selbst der Urheber, dann ist es
selbstverständlich nicht notwendig.
Besonders bei einer Buchveröffentlichung müssen Sie drei
Punkte immer im Hinterkopf behalten; Strafbarkeit (im Falle von
Urheberrechtsverletzungen) Strafanfälligkeit (Themen bezogen) und die
Einzigartigkeit des Buches (Kopien verkaufen sich immer schlechter als das
Original).
Ich wollte niemanden vom Schreiben abhalten oder
abschrecken, aber man sollte die Gesetze in Deutschland und Co. bestmöglich
kennen, denn es gibt ausschlaggebende Punkte, die vor einer
Buchveröffentlichung bedacht werden müssen. Weil eine Gerichtsverhandlung
kostet „Pi mal Daumen“ etwa 30.000 Euro (aufwärts), also sollten Sie sich
darüber im Klaren sein, dass es teuer werden kann, wenn man unwissend grobe
Fehler begeht. Denn Unwissenheit schützt nicht vor Strafe.
Eine - meiner Meinung nach - seriöse Webseite über dieses Thema, sowie hilfreiche Tipps und Co., finden Sie hier:
www.buchschreiben.com